Linux als SOHO-Server
für Linux- und Windows-Clients |
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Auch in der Zeit mit schnellen Datenverbindungen, wie z.B. DSL, kann es manchmal sinnvoll sein, am Linux-System, ein analoges Modem als 'Dial-In'-Zugang zu verwenden. Bezogen auf die Microsoft-Welt, kann dieses mit RAS (Remote Access Services) verglichen werden. Gründe, die für einen analogen 'Dial-In'-Server (Einwahl-Server) sprechen sind:
Auf der folgenden Seite wird eine Beispiel-Konfiguration eines PPP (Point-to-Point Protocol) 'Dial-In'-Servers mit analog-Modem unter Debian-Linux vorgestellt. Dabei kommen die Programme 'ppp' und 'mgetty' zur Anwendung. 'mgetty' ('mgetty' = modem getty; getty = get teletype) ist ein Programm, welches für Einwähl-Verbindungen entworfen wurde, es ähnelt dem 'getty'-Programm, welches z.B. lokale Terminals verbindet. Bei der Einwahl startet das Programm 'mgetty' den 'ppp'-Dämon, der dann die entsprechenden Parameter einließt, eine Authentifizierung vornimmt und die Verbindung herstellt. Als Authentifizierungs-Protokoll kommen 'PAP' (Password Authentication Protocol) oder 'CHAP' (Challenge Handshake Authentication Protocol) in Frage. Im folgenden Beispiel kommt 'PAP' zur Anwendung, welches für PPP typisch ist. Die folgende Skizze zeigt schematisch die Kette eines analogen Einwahl-Servers:
Im rechten Bereich befindet sich der Einwahl-Server, ausgestattet mit einen
analogen Modem, welches sich typischerweise an der seriellen Schnittstelle
('ttyS0') befindet. Weiterhin besitzt der Einwahl-Server eine normale
Netzwerkkarte ('eth0'), über der er z.B. mit dem Internet-Router oder
nachfolgenden lokalen Netzwerk verbunden ist. Sofern 'forwarding'
(siehe unten) auf dem Server aktiviert ist, können
Clients des 'Dial-In'-Servers auf das nachfolgende Netzwerk zugreifen. InstallationWie schon erwähnt, werden für den Einwahl-Server elementar die Programm-Pakete 'ppp' und 'mgetty' benutzt, beide Programme müssen auf dem Server installiert sein. Bei der Grundinstallation des Debian-Systems ist 'ppp' im allgemeinen schon installiert, sodass nur noch 'mgetty' mittels 'apt-get install mgetty' nachinstalliert werden muss. Alle Abhängigkeiten sollten bei der Installation aufgelöst werden. Damit 'mgetty' ankommende Rufe erkennen und annehmen kann, muss das Programm gestartet werden, dieses geschieht jedoch nicht direkt, sondern durch den 'Init'-Dämon. Dazu ist 'mgetty' in der Datei '/etc/inittab' einzutragen:
'S0' ist das 'tty'-Device, das durch diesen Eintrag angesprochen werden soll; danach ist der Runlevel, in diesem Fall '23', in denen der Eintrag gestartet wird anzugeben. Durch 'respawn' wird ein Neustart des Programms veranlasst, nachdem die Schnittstelle wieder freigegeben wird. Der letzte Teil enthält das Programmaufruf mit den entsprechenden Parametern; wobei '-s 57600' die Geschwindigkeit der Schnittstelle festlegt. 'ttyS0' ist die Schnittstelle selbst, in diesem Fall die Erste (COM1). Nach Änderungen in der 'inittab' müssen diese durch das Kommando 'init q' neu eingelesen werden. Die Konfigurationsdateien für 'mgetty' befinden sich im Verzeichnis '/etc/mgetty', das sind die Dateien 'mgetty.config', 'dialin.config' und 'login.config'. Eigentlich sind alle Dateien für den Modem-Betrieb schon vorbereitet und können unverändert übernommen werden. Bei der 'login.config' sollte geprüft werden, ob die Option '/AutoPPP/' aktiviert ist ('#'-Kommentarzeichen muss entfernt sein; siehe gelbe Markierung):
Mit der Option '/AutoPPP/' wird der PPP-Dämon mit Parametern aufgerufen. Für den weiteren Ablauf ist der PPP-Dämon dann verantwortlich. Der PPP-Dämon hat neben der Parameterübergabe noch weitere Stellen, woher er seine Konfigurationsparameter bezieht. Das ist zunächst die globale die Konfigurationsdatei '/etc/ppp/options' und eine weitere z.B. 'options.ttyS0' die speziell für die gemeinte Schnittstelle wirkt. Die 'options.ttyS0' muss gegebenenfalls separat erzeugt werden, d.h. ist das Modem an der zweiten Schnittstelle angeschlossen muss die 'options.ttyS1' erstellt werden. Hier eine Beispiel einer Datei 'options.ttyS0' für den 'Dial-In'-Server:
In der ersten Zeile werden die beiden IP-Adressen der Endpunkte festgelegt. Die IP-Adresse vor dem Doppelpunkt ist die lokale Adresse (d.h. serverseitige), die Adresse hinter dem Doppelpunkt wird der Gegenstelle zugewiesen. Alle weiteren Parameter sind quasi selbsterklärend bzw. können der Dokumentation von PPP entnommen werden. Da eine PAP-Authentifizierung stattfinden soll, müssen die Login-Namen und Passwörter in der Datei '/etc/ppp/pap-secrets' eingetragen werden:
Die ersten beiden Felder enthalten einen Benutzer-
und einen Servernamen, im dritten steht das Passwort. Im vierten Feld kann die
IP-Adressen angeben, die für einen bestimmten Host erlaubt sind. Nach Abschluss der Konfiguration sollte das System neu gestartet werden, damit alle Änderungen wirksam werden. Eine Einwählen von einen entfernten Rechner sollte nun möglich sein. IP-ForwardingDamit der eingewählte Client auch einen Zugriff auf weitere Rechner im Netzwerk bekommt, oder gar zum Internet, sofern der 'Dial-In'-Server über einen Internet-Zugang verfügt, ist 'IP-Forwarding' zu aktivieren. Ob 'IP-Forwarding' aktiviert ist, kann mit folgende Kommando geprüft werden:
Ist der Ergebinis '0' so ist 'IP-Forwarding' deaktiviert, bzw '1' ist 'IP-Forwarding' aktiviert. Mit folgenden Kommando kann 'IP-Forwarding' aktiviert werden:
Soll beim Hochlauf des Systems 'IP-Forwarding' aktiviert werden, kann dieses in einer Konfigurationsdatei festgelegt werde. Handelt es ich um eine Debian-Version kleiner 4.0 (Etch) so kann dieses in der Datei '/etc/network/options' eingetragen werden:
Wird der Parameter 'ip_forward' auf 'yes' gesetzt so wird beim Boot des Systems 'IP-Forwarding' aktiviert. Ab der Debian-Version 4.0 ist 'ip_forwarding' in der Datei '/etc/sysctl.conf' freizuschalten:
Die entsprechende Zeile ist auszukommentieren. AnmerkungenEin Beispiel, wie 'Windows XP' als Client, für den 'Dial-In'-Server zu konfigurieren ist, ist unten unter 'Weitere Infos' zu finden. Aus Sicherheitstechnischen Aspekte sei noch zu erwähnen, das dass Passwort
für den PAP-Authentifizierung in Klarschrift in der Konfigurationsdatei steht
und auch in Klarschrift bei der Authentifizierung übertragen wird. Weitere Infos
letzte Änderung: 30. Juni 2007 |
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