Linux als SOHO-Server

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Dial-Out/In (CAPI)

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Auf der vorliegenden Seite werden kurz zwei Beispiele zur Nutzung des zuvor vorgestellten CAPI-Treibers unter Linux vorgestellt. Dabei handelt es sich zum einen um eine 'Dial-Out'-Verbindung (z.B. das Einwählen zum Internet-Provider hin) und zum anderen um eine 'Dial-In'-Verbindung (z.B. Einwahl auf den eigenen Server). Beide Beispiel-Konfigurationen setzen auf einen korrekt installierten CAPI-Treiber unter Linux auf.

Installation

Damit 'Dial-Out' bzw. 'Dial-In' über CAPI stattfinden kann, muss auf dem Linux-System ein CAPI-Treiber korrekt installiert sein (siehe Kapitel: CAPI). Weiterhin muss das Paket 'pppdcapiplugin' vorhanden sein, welches Plugins für den PPP-Dämon über ISDN mit CAPI bereitstellt. Unter Debian-Linux kann dieses mit 'apt-get install pppdcapiplugin' nachinstalliert werden. Danach kann der Internetzugang wie eine Modemverbindung ('pppd') konfiguriert werden.

Dial-Out mit CAPI

Für die Einwahl zum Internet-Provider mittels CAPI sollte eine separate Konfigurationsdatei unter '/etc/ppp/peers/' angelegt werden. Dabei ist es sinnig, als Dateinamen den Namen des Providers zu verwenden. Die folgende Konfigurationsdatei, für den Provider 'Arcor', kann als Ausgangsbasis für andere Provider genutzt werden:

Auszug aus: /etc/ppp/peers/arcor

# Config-file for Dial-In-Server with CAPI (provider is arcor)
sync
noauth
user arcor
plugin userpass.so
password internet
defaultroute
plugin capiplugin.so
number 01920781
protocol hdlc
ipcp-accept-local
ipcp-accept-remote
/dev/null

Für eine CAPI-Einwahl müssen die Plugins 'capiplugin.so' und 'userpass.so' für den 'pppd' geladen werden (grüne Markierung). Weiterhin sind die spezifischen Parameter des Providers wie: 'user', 'password' und 'nummer' anzupassen (gelbe Markierung). Alle anderen Parameter sind quasi selbsterklärend, bzw. können auf den Manualseiten des PPP-Dämons nachgelesen werden.

Um nun eine Verbindung zum Internet-Provider aufzubauen, ist als Benutzer 'root' folgendes Kommando abzusetzen:

pppd call <scriptname> z.B.: pppd call arcor

Nach dem Verbindungsaufbau sollte die Internet-Verbindung bestehen. Die Verbindung kann mit einen einfachen 'ping'-Kommando oder Browser (z.B.: 'lynx') überprüft werden. Möchte man Kanalbündelung betreiben, muss der 'pppd call' einfach zweimal absetzt werden.
Um die Internet-Verbindung wieder zu trennen, sollte das Kommando:

killall pppd

benutzt werden.

Dial-In mit CAPI

Am einfachsten gestaltet sich die Konfiguration eines 'Dial-In'-Server indem eine Konfigurationsdatei ähnlich wie beim 'Dial-Out'-Server, für den 'pppd' erstellt wird. Die Konfigurationsdatei sollte sich ebenfalls sich im Verzeichnis '/etc/ppp/peers' befinden. Hier ein Beispiel einer solchen Konfigurationsdatei für den 'Dial-In'-Betrieb:

Auszug aus: /etc/ppp/peers/capi_dialin

# Config-file for Dial-In-Server with CAPI
192.168.10.104:192.168.10.103
logfile /var/log/dialin.log
proxyarp
sync
auth
-chap
+pap
noipx
plugin userpass.so
plugin capiplugin.so
inmsn 123456
protocol hdlc
ms-dns 192.168.10.10

In der zweiten Zeile werden die beiden IP-Adressen der Endpunkte festgelegt (gelbe Markierung). Die linke IP-Adresse entspricht dabei der serverseitigen Adresse und die rechte IP wird der Gegenstelle zugewiesen (vgl.: 'Dial-In (Modem)'). Da ein CAPI-Treiber benutzt wird, müssen die Plugins 'capiplugin.so' und 'userpass.so' genutzt werden (grüne Markierung). Weiterhin wichtig ist Angabe der Rufnummer, die mit dem Parameter 'inmsn' definiert wird. Alle weiteren Optionen können in der Dokumentation zum 'pppd' nachgelesen werden.

Damit der 'pppd' bei eingehenden Anruf, mit den entsprechenden Optionen (definiert im 'capi_dialin'-File) aufgerufen wird, muss dieses in der Datei '/etc/inittab' definiert werden:

Auszug aus: /etc/inittab

...
# dialin via isdn with capi
I0:23:respawn:/usr/sbin/pppd call capi_dialin

Nach der Modifikation der 'inittab', muss diese mit dem Befehl 'init q' erneut eingelesen werden.

Da eine PAP-Authentifizierung stattfinden soll, müssen die Login-Namen und Passwörter in der Datei '/etc/ppp/pap-secrets' eingetragen werden (vgl.: 'Dial-In (Modem)'):

Auszug aus: /etc/ppp/pap-secrets (ca. Zeile 20)

...
# INBOUND connections

# Every regular user can use PPP and has to use passwords from /etc/passwd
# *         hostname    ""      *
# client    server      secet   IP
isdn            *       pass    192.168.10.103
...

In diesem Beispiel kann sich der Benutzer: 'isdn' mit dem Kennwort: 'pass' in das System einwählen.

Ein Beispiel, wie 'Windows XP' als Client, für den 'Dial-In'-Server zu konfigurieren ist, ist unten unter 'Weitere Infos' zu finden.

Anmerkungen

Damit beim 'Dial-Out'-Server auch nicht-'root'-Benutzer eine Verbindung aufbauen können, müssen diese in die entsprechenden Gruppen eingetragen werden oder die Verbindung mit dem Kommando 'sudo' ausführen (vgl.: 'Internet-Zugang, Verbindungssteuerung').

Sofern 'forwarding' und 'masquerding' beim 'Dial-In'-Server aktiviert ist, können sich Clients auch mit dem nachfolgenden Netzwerk verbinden (siehe hierzu: 'Dial-In (Modem)').

Aus Sicherheitstechnischen Aspekte sei noch zu erwähnen, das dass Passwort für den PAP-Authentifizierung in Klarschrift in der Konfigurationsdatei steht und auch in Klarschrift bei der Authentifizierung übertragen wird.

Damit eine Namensauflösung beim 'Dial-Out'-Server' im Internet stattfindet kann, sind weiterhin noch die Nameserver des Internet-Providers in der 'resolv.conf' einzutragen. Die Nameserver können bei den jeweiligen Internet-Provider in Erfahrung gebracht werden.

Beispiele von Log-Dateien beim Auf-/Aufbau der Verbindung für 'Dial-In/Out' befinden sich unter 'Weitere Infos'.

Weitere Infos

Informationen zu CAPI http://www.capi.org/
Linux ISDN HOWTO (Michael Schlenstedt) http://www.schlenn.net/docs2/isdn4linux/draft/de/html/index.html
Manualseite zu pppd man pppd
Manualseite zu: capiplugin man capiplugin
Beispiele von Log-Dateien beim Auf-/Aufbau der Verbindung (Dial-Out). LOG-Files
Beispiele von Log-Dateien beim Auf-/Aufbau der Verbindung (Dial-In). LOG-Files
Beispiel: Konfiguration 'Dial-In'-Zugang unter 'Windows XP' als Client Dial-In-Zugang unter 'Windows XP' als Client

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letzte Änderung: 15. November 2006

 

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